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turi2 podcast - Menschen. Medien. Marken


“Ein Schutzschirm aus Inspiration und Hoffnung” – so feiert die “Zeit” ihren 75. Geburtstag.

Und im Herbst ein Fest: "Wir wollen uns nicht auf den Heldentaten der Vergangenheit ausruhen." Im Video- und Podcast-Interview mit turi2.tv erklären Wencke Tzanakakis und Nils von der Kall, dass sie zum 75. Geburtstag der "Zeit" lieber nach vorne statt nach hinten gucken. Im Laufe des Jahres sammelt das Blatt "75 Ideen für eine bessere Zukunft" – nicht nur bei Expert*innen, sondern bei seinen Leser*innen. Den Auftakt gibt es in der Jubiläums-Ausgabe, die am Donnerstag erscheint. Bis zum Jahresende soll so "ein Schutzschirm aus Inspiration und Hoffnung" entstehen, sagt Tzanakakis, die das Abonnentenprogramm "Freunde der Zeit" leitet. Für Sie hängt der Erfolg der "Zeit" – das Blatt erreicht aktuell so viele Leser*innen wie noch nie – maßgeblich damit zusammen, dass es inzwischen auf alle "Code words eines bürgerlichen Wissenstandes" verzichtet und "voraussetzungsarm" schreibt – ein Verdienst von Chefredakteur Giovanni di Lorenzo, sagt Tzanakakis.

Als Verlagsleiter für Marketing und Vertrieb setzt Nils von der Kall vor allem auf die "Zeit"-Community als Wachstumsmotor. Er glaubt, dass es das Blatt in den vergangenen Jahren geschafft hat, sich "ein bisschen den Naturgesetzen des Zeitungsmarktes" zu entziehen. Das Wachstum der "Zeit", gerade was die Abonnent*innen angeht, sieht er noch längst nicht am Ende. "Vor zehn Jahren hatten wir noch 100.000 Abonnenten weniger", heute sei das Blatt eine Wachstumsmarke. Im Interview gibt er sich überzeugt, noch mehr Leser*innen zu gewinnen und neue Geschäftsfelder – auch neben der Zeitung – zu erschließen.

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Talentsuche bei Clubhouse – so lief die Premiere von jobs@turi2 mit FischerAppelt.

Klein anfangen, groß rauskommen: Am Dienstagabend hat turi2 seinen Clubraum erstmals für das Projekt jobs@turi2 geöffnet – die Partnerbörse für die Kreativwirtschaft. Als Gastgeber war die Hamburger Agentur FischerAppelt auf dem Podium, vertreten durch Mit-Gründer Andreas Fischer-Appelt und Eugenia Lagemann, Chefin von Fischer-Appelt relations. Lagemann erklärt, dass die PR-Branche und ihre Agentur Leute brauchen, “die sehr digital ticken” und wirbt für ihr Trainee-Programm, das alle neuen Mitarbeiter*innen durchlaufen. Die PR-Branche sei längst kein Sammelbecken für Journalist*innen mehr, sagt Fischer-Appelt. In seiner Agentur hätten nur 50 der insgesamt 700 Mitarbeitenden Wurzeln im Journalismus. Auch der Netzwerker und Fachjournalist Nico Kunkel glaubt, dass die PR mehr Gewerke als den Journalismus braucht. Er wünscht sich mehr Quereinsteiger*innen, etwa Menschen mit Wirtschaftsstudium.

Wenn eine große, deutsche PR-Agentur für sich als Arbeitgeber trommelt, hört auch die Konkurrenz mit: Auf dem Podium spricht Zuhörer Lars Cords von Scholz & Friends zunächst von seiner Vergangenheit bei FischerAppelt, um gleich hinterher zu erwähnen, dass auch seine Agentur 50 offene Stellen hat. Eine ähnliche Guerilla-Taktik verfolgt Tilo Bonow von Piabo-PR: Er hat zehn offene Stellen zu bieten und via Clubhouse bereits einige Bewerber*innen gefunden. Auch jobs@turi2 geht weiter – am kommenden Dienstag ist die Agentur Serviceplan akustischer Gastgeber der Job-Plattform.

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Podcast statt E-Mail? So lief der turi2 Clubabend über Audio-Formate in der PR.

Die Kurve geht runter: Leider nicht mehr bei den Corona-Zahlen, aber beim Clubhouse-Hype, meinen die Teilnehmer*innen der Montagsrunde im turi2-Clubraum. MDR-Sprecherin Julia Krittian sieht dennoch einen anhaltenden Akustik-Trend: "Die Nachfrage nach Kurzinfos hat abgenommen, weil wir alle spüren, dass man mehr und länger erklären muss. Vielleicht ist das der Grund für den Hype um Audio-Formate." Laut RWE-Pressechef Lothar Lambertz ist zumindest das schriftliche Wortlaut-Interview ein rückläufiges Format. Events sind als Kommunikations-Tool schon weggebrochen, daran erinnert Medientage-Marketerin Kerstin Deixler. Steht jetzt auch das geschriebene Wort kurz vor dem Ableben? Einen solchen Shift in der internen Kommunikation beobachtet Patrick Kammerer von Coca-Cola, sein Team und er greifen auf Corona-Distanz inzwischen ganz selbstverständlich zum Hörer statt in die Tasten zu hauen: "Wir haben keine Lust mehr, lange E-Mails zu schreiben." Für die Deutsche Telekom berichtet zudem Podcast-Chefin Lina Brinkschulte von einem gestiegenen Bedarf nach "nahbarer, authentischer" Kommunikation.

"Je ehrlicher, desto erfolgreicher"? Diese einfache Wahrheit über PR gibt Moderatoren-Legende Waldemar Hartmann, Cola Zero statt Weißbier schlürfend, in die Runde. Authentizität könne das gesprochene Wort leisten, meint CEO-Flüsterer Michael Manske von Volkswagen: "Audio ist echter, bringt Nähe." Überhaupt sei der "Hollywood-Filter" weg. Im Hause VW würden Podcasts mit dem Boss schon mal mit Ansteckmikro am Handy produziert. Dass Volkswagen seine Konzern-PR in absehbarer Zukunft nur noch per Audio verbreitet, ist trotzdem eher unwahrscheinlich. Etwa auf Clubhouse eine Meldung mit Schlagkraft zu platzieren, sei schwierig, glaubt Manske: "Außer natürlich, es geht etwas schief." Viel wahrscheinlicher ist indes, dass VW-Boss Herbert Diess bald Clubhouse-Premiere feiert. Wir hätten da mittwochs noch einen Interview-Slot frei.

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Welches Social Network inspiriert dich? Was nervt? So lief der Social-Media-Talk auf Clubhouse.

Der Mix macht's: Social Media zwischen Inspiration und Nerv-Faktor, darüber hat am Montagabend eine Runde aus Journalistinnen und PR-Frauen im turi2 Clubraum bei Clubhouse diskutiert. Einig sind sich Stephanie Tönjes, Content-Strategin der Telekom, Kristin Dolgner, Operativ-Chefin der PR-Agentur hypr, und die Journalistinnen Nalan Sipar, Tess Kadiri und Yasmine M'Barek darüber, dass es ohne soziale Netzwerke nicht geht. Die Schwerpunkte der Diskussions-Teilnehmerinnen unterscheiden sich aber zum Teil erheblich. Stephanie Tönjes etwa schwört auf Linked-in und "Personal Branding" – für sie ist das mehr als Selbstbeweihräucherung, es gehe um Persönlichkeitsentwicklung und die Frage "Wofür möchte ich stehen?". Diese Frage beschäftigt auch Kristin Dolgner, wenn sie PR für Unternehmen macht: "Die Communitys wünschen sich von den Unternehmen eine Haltung, es geht nicht mehr nur um Glossy Fotos und Kampagnen."

Für die Journalistinnen Tess Kadiri, Nalan Sipar und Yasmine M’Barek sind Filterblasen in den Netzwerken ein großes Thema. Die deutsch-türkische Journalistin Nalan Sipar hat Angst vor einer gespaltenen Gesellschaft, wie sie sie in der Türkei erlebt, dort gebe es keine öffentliche Debatte mehr. Sie folge in Social Media bewusst Menschen, über deren Beiträge sie sich ärgert, um ihre eigene Filterblase zu durchbrechen. Für Tess Kadiri ist Input, der von außerhalb der sozialen Medien kommt, deswegen so wichtig: Sie begegnet anderen Meinungen und Weltanschauungen im Radio, Fernsehen oder im persönlichen Gespräch und merkt, "aus den Filterblasen muss man raus". Yasmine M’Barek nutzt alle relevanten sozialen Netzwerke: Auf TikTok erfährt sie, wie die ganz jungen Leute ticken, bei Twitter erlebt sie die Journalist*innen-Blase, die sie als "fern der Lebensrealität" bewertet, und auf Instagram sei "alles soft gewaschen" – "der Mix daraus ist für mich persönlich ganz gut".

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Gutjahr+Turi #1: Der Podcast ohne Namen und Konzept

Konstituierende Clubhouse-Session: Mit viel prominent-kollegialere Unterstützung haben Journalist und Blogger Richard Gutjahr und turi2-Gründer Peter Turi am Donnerstagabend ihren "Podcast ohne Namen und Konzept" gestartet. Ihr Ziel: In insgesamt zehn Sessions Inspiration und Ideen für die Nutzung von Audioformaten und Hörräumen zu finden. Die Clubabende laufen jeden Donnerstagabend live auf Clubhouse und tags drauf als turi2-Podcast. Bereits zur Premiere hat sich die turi2-Community aktiv eingebracht – auf dem Podium haben u.a. n-tv-Journalistin Carola Ferstl, der beratende Blogger Thomas Knüwer, die Fotografin Anne Hufnagl, der Neurowissenschaftler Henning Beck und der Immobilien-Unternehmer Konstantin Neven DuMont mitdiskutiert und Einfluss auf das Konzept des Podcasts genommen.

So erklärt Henning Beck etwa, dass es bei Clubhouse mehr um Content geht als auf anderen Plattformen, weil kein Bild ablenkt: "Ein Drittel unseres Hirns ist mit der Bildverarbeitung beschäftigt", erklärt der Forscher – das falle hier weg. Zudem sei der Kontakt zu anderen Menschen ein "urmenschliches Bedürfnis", deshalb hält Beck Audio-Räume wie Clubhouse auch nicht für einen kurzlebigen Hype. Fotografin Anne Hufnagl, die u.a. auf der Pioneer One von Gabor Steingart für die Optik sorgt, findet Bilder auf Clubhouse dagegen besonders wichtig, gerade, weil es in der App so wenige davon gibt: "Ich klicke auf Bilder der Leute, die ich ansprechend finde."

Auf eine Kritik haben Gutjahr und Turi sofort reagiert: Damit am Ende kein Podcast von alten, weißen Männern entsteht, versprechen sie, sich um die von der Community vorgeschlagenen Frauen als Gäste für die nächsten Ausgaben zu bemühen: Carline Mohr, Sham Jaff, Samira El Ouassil und Maja Göpel. Außerdem soll es, anders als bei der Premiere, keinen rein männlichen Einführungstalk mehr geben.

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Was hilft gegen Kreativitätsabfall im Lockdown? So lief der Kreativ-Talk im turi2 Clubraum

Frischekur für den Kopf: Was die Kreativität befeuert, wenn Reisen und Konferenzen wegfallen, darüber haben sich sechs kluge Gäste im dritten turi2 Clubabend auf Clubhouse Gedanken gemacht. "Jetzt kommt der Moment, wo man merkt, dass Kreative noch etwas anderes brauchen als einen Monitor und viele Gesichter", sagt ADC-Präsidentin und Jung-von-Matt-Kreativchefin Dörte Spengler-Ahrens und spricht von einer schwierigen Zeit für die Agentur-Arbeit. "Man braucht Austausch, Reibung, das Zusammensein, die Zufälle." Vor dem Bildschirm sei die kreative Kraft niedriger als in der physischen Zusammenarbeit. Gabriele Hässig, als Geschäftsführerin bei Procter & Gamble für Kommunikation zuständig, empfiehlt, die Tage im Lockdown nicht durchzuplanen, um Zufälle zuzulassen. Im Clubraum erklärt Hässig zudem, warum ihr Konzern die Büros nicht komplett dicht macht, und weshalb sie auf mittägliche Meetings verzichtet. Eine ihrer persönlichen Maßnahmen gegen den Corona-Blues: tägliches Spazierengehen.

Sport-Marketer Michael Trautmann setzt auf dieselbe Ödnis-Prophylaxe – und zieht Energie aus seinen Podcasts. Medien-Multitalent Laura Karasek berichtet aus dem Zug nach Köln von vorwurfsvollen Laptop-Tastaturen, von Glücksgefühlen auf Clubhouse und von der Schwierigkeit, ohne Kneipen-Recherchen Romane zu schreiben. Sie bleibt kreativ, indem sie "viele kluge Texte von vielen klugen Leuten" liest, Serien schaut und manchmal im Hotelzimmer zu lauter Musik tanzt. Digital-Berater und Home-Office-Skeptiker Thomas Knüwer schreitet im Lockdown weiterhin täglich 70 Meter von seiner Wohnungstür ins Büro und schaut dabei zur Kreativ-Inspiration immer mal wieder auf TikTok vorbei. Für neue Ideen, glaubt Vice-Chefredakteur Felix Dachsel, kann es hilfreich sein, sich auch mal explizit über die Lage zu ärgern: "Ich glaube es ist wichtig, die Wut und die Verzweiflung dieser Situation zuzulassen. Dann kommt die Kreativität leichter wieder hervor."

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Chef, wir müssen reden! Mit Otto-Group-Chef Alexander Birken.

Clubraum – find' ich gut: Alexander Birken, CEO der Otto Group, stellt sich im turi2 Clubraum den Fragen von Peter Turi und der turi2 Community – nur zwei Stunden, nachdem er der Clubhouse-App beigetreten ist. Birken fühlt sich im Audio-Chat ohne Bild hörbar wohl: "Das ist ein schöner Vorteil, dass ich nicht darauf achten muss, halbwegs intelligent in die Kamera zu schauen." Andere Social-Media-Dienste nutzt er "sehr passiv", vor allem aus Neugierde, um zu verstehen, wie die verschiedenen Kanäle für Meinungsbildung und Marketing funktionieren. Selbst aktiv ist er kaum, von Ghostwritern, die für CEOs twittern, hält er nichts: "Das interessiert oft keinen, weil es nicht authentisch ist."

Ganz authentisch erzählt Birken, wie froh er ist, dass sein Personal Coach ihn zweimal pro Woche "unter die Fittiche nimmt und quält". "Ich brauche diesen Zwang", sagt Birken, der mit Muskel-Aufbautraining seine Rückenschmerzen besiegt hat. Sein Tipp für Disziplin im Home-Office: "Frischluft schnappen! Ich habe noch nie so viele Spaziergänge gemacht, wie in den letzten Monaten." Ein bis zwei Tage in der Woche fährt er ins Büro und ist dort momentan oft "einsamer als zu Hause", weil ein Großteil der Otto-Mitarbeiter*innen derzeit im Mobile-Office ist.

Die Abkehr von der Präsenz-Arbeit war bei Otto schon vor der Pandemie ein großes Thema, nun zeigt sich: "Wir kommen da auch an unsere Grenzen." Mit Kita- und Schul­schließungen bleibe eine große Last insbesondere an Frauen hängen. "Da gibt es auch keine Pauschal-Lösung. Da muss man individuell gucken: Wie kriegen wir Entlastung für diese Zeit hin?" Ein Team bei Otto arbeitet an Lösungen für hybrides Arbeiten, in denen auch der Firmen-Campus eine Rolle spielt: "Es gibt bestimmte Situationen, da brauche ich Präsenz. Ein Campus ist auch identitätsstiftend", sagt Birken und ist überzeugt: "Eine rein virtuelle Welt kann ich mir genauso wenig vorstellen, wie ein Zurück in eine komplette Präsenz-Welt."

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